ismertető
Alţâna (dt. Alzen,
ung. Alcina), ist Dorf in der Region Siebenbürgen, Rumänien.
Sie liegt vier Kilometer nördlich von Nocrich und südwestlich von
Agnita im Harbachtal. Alzen ist Sitz der Gemeindeverwaltung für dieses
Dorf sowie Beneşti und Vecerd.
180px|thumb|Die geographische Lage
von Alzen im Kreis Sibiu, Rumänien.
Bevölkerung
Bereits im Jahr 1786 hatte der Ort 1.326 Einwohner, bis zum Jahr 1910
wuchs er auf 2.113 an. Im Jahr 1940 gab es eine Zählung der
evangelischen (= deutschen) Einwohner, zu diesem Zeitpunkt waren es
1.012. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerungsanzahl nochmal
leicht an, jedoch nicht so schnell, wie in den neuen
Industriestandorten Rumäniens. 1966 wurden 2.244 Menschen gezählt,
1990 kurz nach der Revolution waren es 2.815; im Sommer 2004 zählte
das Dorf 1.109 Einwohner. Nach der zweiten großen Anwanderungswelle
der Deutschen Anfang der 1990er-Jahre gab es zum Stichtag 31. Dezember
1995 noch 90 Mitglieder der evangelischen Gemeinde, die von
Cisnadioara (deutsch
Michelsberg) aus betreut werden. 2005
zählt die evangelische Gemeinde 74 Glieder und bildet zusammen mit
Holzmengen, Marpod und Leschkirch die Pfarrgemeinde Alzen.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1291 zum ersten Mal
urkundlich dokumentiert, zwei Mitglieder der Grafenfamilie Gerendi
werden in einem Kaufvertrag erwähnt. Im Jahr 1532 ist Alţina die
größte Gemeinde des Leschkircher Stuhls.
In Alzen gab es eine kleine
jüdische Bevölkerungsgruppe, allerdings keine Gemeinde. Laut Zeugen
ist die letzte jüdische Familie 1970 ausgewandert. Es gab im
westlichen Teil des Ortes auch einen jüdischen Friedhof, der
allerdings bereits seit langem überbaut ist.
Sehenswürdigkeiten
- Die Kirchenburg in
Alţâna
Der Sakralbau liegt auf einem Hügel im
Norden der Ortschaft und wird von einem doppelten fast kreisrunden
Mauerring umschlossen. Im 13. Jahrhundert war sie eine turmlose
Basilika, im Jahr 1509 wird sie vermutlich zu einer Hallenkirche
umgebaut, das flachgedeckte Mittelschiff bekommt ein
Tonnengewölbe.
Bekannt ist auch das kelchförmiges, aus Glockenbronze
gegossenes Taufbecken in der Kirchenburg. Es ist eines von insgesamt
acht Taufbecken, das von Leonhardus aus Hermannstadt erschaffen wurde,
die anderen befinden sich heute in Daia (dt. Denndorf),
Brădeni (dt. Henndorf), Sibiu (dt. Hermannstadt),
Seica Mica (dt. Kleinschelken), Mediaş (dt.
Mediasch), Saes (dt. Schaas) und Sighişoara (dt.
Schäßburg). Das Taufbecken wurde im Juli 1999 gestohlen und
ist bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Der heutige Turm wurde im
Jahr 1856 gebaut, vorher stand dort ein Glockenturm mit einem
Wehrgang.
- Schmalspurbahn von Sibiu nach
Agnita
Durch Alţina führt eine Schmalspurbahn,
genannt Wusch, von Sibiu nach Agnita. In einem Reisebericht wird diese
als
schöne Ortsdurchfahrt beschrieben.
In der Nähe des
Ortes, Richtung Nocrich wurden während der späteren 1980er Jahre
Grabungen durchgeführt, wo sich einmal das Dorf Underten befand. Man
fand Reste von Häusern und Werkzeugen und konnte eine gewesene
Saalkirche nachweisen.
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