Kommandó

ismertető

thumb|right|Waldbahn in Comandău thumb|right|Die Lokomotive der Waldbahn in 1996Comandău (ung. Kommandó) ist ein Dorf im Szeklerland (Region Siebenbürgen), im Bezirk Covasna, Rumänien. Es liegt im historischen Gebiet des österreich-ungarischen Komitats Háromszék. Größere Orte in der Umgebung sind die Kurorte Covasna und Târgu Secuiesc. In der Region gibt es viele Mineralquellen.

Herkunft des Namens

Der ungewöhnliche Name stammt aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie, in der dieses Dorf den östlichsten Posten der k.u.k.-Monarchie darstellte, als Militär-„Kommando“. Der für Rumänien ungewöhnliche Ortsname hat also seine Wurzeln tatsächlich in der deutschen Sprache.

Einwohnerzahl

Comandău hatte nach der Zählung von 1992 ca. 1120 Einwohner, davon 1028 ungarischstämmig, 75 rumänisch und 17 Roma. Die Umgangssprache im Dorf ist Ungarisch. Seit der Wende gibt es eine hohe Arbeitslosigkeit im Dorf von bis zu 80 %. Vor allem die männlichen Bewohner des Dorfes suchen daher zunehmend Arbeit außerhalb der Landesgrenzen. Die gegenwärtige Einwohnerzahl kann daher nicht mit Gewißheit angegeben werden.

Geschichte

Comandău wurde als eine Grenzkommandostelle der österreich-ungarischen Monarchie gegründet. Es wurden hier Szekler angesiedelt, um die östliche Militärgrenze des Habsburgerreiches zu schützen. Die Székler lebten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hauptsächlich von der Landwirtschaft. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich auch Comandău wegen der aufkommenden Holzindustrie und expandierte. Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Zuwanderung vor allem von Waldarbeitern nach Comandău aus vielen europäischen Ländern. Nachweisbar auf dem örtlichen Friedhof sind Gräber von Zuwanderern aus Tschechien und Polen genauso wie aus Deutschland, Österreich oder Schweden. Dessen Nachfolger wurdem später magyarisiert.

Geschichte der Standseilbahn

Im Zuge des Ausbaus der Waldindustrie zum Ausgang des 19. Jahrhunderts wurde das lokale Streckennetz samt der Standseilbahn eingerichtet. Die Waldeisenbahn mit der Standseilbahn hatte hauptsächlich die Aufgabe, das Holz des örtlichen Sägewerkes ins Tal zu transportieren.Das Streckennetz wurde je nach Bedarf mehrfach verlegt und hatte seine größte Ausdehnung bei etwa 200 km.

1999 wurde der Betrieb der Standseilbahn eingestellt. Die Ursachen liegen zum einen in der zunehmenden Verlegung des Holztransportes auf die Straße seit etwa Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Aber auch die Privatisierung nach der Wende führte dazu, daß die Standseilbahn zunehmend verfiel, die neuen Eigentümer der Wälder in der Umgebung ließen ihr Holz nicht mehr über die Waldeisenbahn von Comandău transportieren. Als ein verheerender Waldbrand 1996 auch die Standseilbahn zerstörte, wurde sie durch die Mitarbeiter zwar zunächst wieder liebevoll aufgebaut. Der Betrieb wurde aber nach vielen Betriebsstörungen im Jahre 1999 endgültig eingestellt.

Seitdem kämpft der Verein „Sikló“ (ung. für Standseilbahn) – rum. „Şiclău“ – um die Wiederaufnahme des Betriebes der Bahnverbindung zwischen Comandău und Covasna samt der Standseilbahn.

Die Standseilbahn

Zwischen dem Dorf Comandău und der Verwaltungshauptstadt Covasna verläuft eine historische Standseilbahn, die es in Europa nur noch selten zu sehen gibt. Die Gravitationsseilbahn hat eine Länge von 1236 m und eine durchschnittliche Steigung von 275 ‰. Der zu überwindende Höhenunterschied zwischen Comandău und Covasna liegt bei etwa 400 m.

Die Standseilbahn wurde im Zuge der Eröffnung der Lokaleisenbahn nach 1892 gebaut. Die Spurweite des örtlichen Streckennetzes liegt bei 760 mm. In Covasna wurde ein Umschlagplatz mit verschiedenen Normal- und Schmalspurbahnen eingerichtet.

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